12 von 12 im busy Juny

Heute folge ich einer alten Bloggertradition und halte die Stationen meines 12. des Monats fest. Der Zwölfte Juni fällt auf den Montag, ein very busy day mit kleinen und großen Fluchten und einigen Überraschungen.

Mein Tag in 12 Bildern

Mein Blick ins Tübinger Ammertal aus dem Dachfenster um 7:30 Uhr. Es wird ein busy Tag – aber mit Sonnenschein!
Wieder Frühstück auf dem Südbalkon. Nach den Monaten in Berlin genieße ich jede Minute „HOME“ mit meinem Liebsten unter dem Sonnensegel.
Der erste Schreibpass am Morgen ist immer der effektivste. Und deswegen schreibe ich heute morgen an der Rezension für Relue über die (Neu)Übersetzung von Aphra Behns Dramen. Sie war die erste Frau, die vom Schreiben leben konnte! Ich bewundere sie sehr!
Auf dem Weg zu meinem Termin mache ich noch einen Schlenker am Neckar entlang. Das Städtchen sieht heute aus wie eine Fata Morgana aus einer vergangenen Zeit. Schon vor einem viertel Jahrhundert, als ich hier studierte und um die Ecke wohnte, sah es hier so aus, und ich bin mir sicher auch vor vier Jahrhunderten war der Blick des Wanderers nach Tübingen kein anderer.
Heute Termin in der Dramaturgie des LTT. Ich stelle meine Ideen vor und mache Werbung für meine Dramenübersetzungen.
Gerade erschienen und schon gekauft! Natürlich in der regionalen genialen kleinen Buchhandlung Vividus:
Die überarbeitete und sprachlich aktualisierte Übersetzung von „Playing in the Dark„. Ich finde es toll, dass Rowohlt sich eine diskrimierungssensible neue Übersetzung leistet und die Kritikerin der ersten Übersetzung das Nachwort schreiben lässt. Den baue ich gleich noch in meinen Lehrplan ein.
Und jetzt noch Erdbeeren kaufen. Schon der 3. Tag in Folge. Schon lange nicht mehr so aromatische deutsche Erdbeeren gegessen. Und ich habe einen Plan…
Habe einfach einen Erdbeer-Bananen-Mandeldrink-Smoothie gerührt und eingefroren – fertig ist die Paleta ohne Stiel!
Die neue Cosmea ist kosmisch. Mein einziger Beitrag heute zur fortlaufenden Dekorierung meines Balkons. My Happy Place und kleine Flucht zwischen den vielen Aufgaben heute.
Lesezeit. Heute Walter Benjamin: „Die Aufgabe des Übersetzers“. Der 12. fällt auf einen Montag, da bereite ich immer meinen Kurs vor „Zwischen Äquivalenz und Kreativer Untreue – Übersetzungstheorien im Überblick“ im Rahmen meiner DÜF-Dozentur an der Universität Stuttgart https://www.ilw.uni-stuttgart.de/institut/team/Richter-Nilsson/
Ausgerechnet heute habe ich zwei Mal mit meinem Mentor in Theaterfragen telefoniert. Kürzlich waren wir uns seit gefühlten Ewigkeiten in Berlin bei einer Volksbühne-Premiere wieder über den Weg gelaufen, hatten uns zum Telefonieren verabredet und immer wieder verschoben, wie das bei busy persons so ist… und heute erzählte er mir, dass er meine Übersetzung „Die perfekte Freundin“ gelesen und geliebt hat! Wir sprachen über das Thema des Buches, ob Freundschaft zwischen Männern und Frauen möglich ist und wie man mit eifersüchtigen Partner:innen umgeht, die eine perfekte beste Freundin nicht akzeptieren. Das Gespräch hat mich sehr berührt. Manchmal frage ich mich, wer liest meine Übersetzungen überhaupt? (Meistens dann, wenn wieder eine Tantiemenabrechnung ins Haus flattert). Heute habe ich eine sehr erfreuliche Antwort darauf erhalten.
READ MORE TRANSLATIONS!, wie die Übersetzerin und August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung Susan Bernofsky sagen würde.

25 Kommentare

  1. Liebe Christine

    eine Reise mit Dir durch Tübingen, wie schön ist das denn?!
    Herzlichen Dank fürs Mitnehmen und die sehr besonderen Büchertipps. Sehr inspirierend. Aber auch Deine Tätigkeit als Dozentin interessieren mich sehr.

    Danke für Deine Einblicke und Ausblicke, die ich alle sehr genossen habe.

    Liebe Grüsse
    Christine

    1. Liebe Christine, schön, dass Du meinen ersten 12 von 12 gelesen hast. Du schreibst doch auch einen Roman? Vielleicht interessieren Dich auch „Meine 7 besten Tipps, wie du die Heldinnenreise für dein Buch entwickelst“. Würde mich interessieren, was du dazu sagst. In meinem Monatsrückblick Juni, der erst nächste Woche kommt (muss gerade noch ein wichtiges Exposé fertigschreiben), berichte ich etwas mehr über meine Dozentin-Tätigkeit an der Uni Stuttgart. Und wir müssen uns unbedingt über Bücher austauschen, vielleicht doch am Zürcher See, irgendwann?

  2. Wie Birgit weiter oben kommentiert: Ich bin auch dafür, dass du uns eine Liste deiner Übersetzungen auf deinen Blog stellst. Ich finde deinen Tag richtig schön spannend zum Miterleben geschrieben. Aphra Behn kenne ich (noch) nicht. Dank deiner Empfehlung aber ganz sicher sehr bald!!

    Liebe Grüße aus dem Augsburger Raum!!

    1. Liebe Manuela, wie schön, dass Du vorbeigekommen bist, danke, dass Dir auch mein Erzählstil gefallen hat. Das war ja mein erster 12 von 12, aber ich habe schon gemerkt, dass dieses Format einen eigenen Schreibstil braucht, ein bisschen wie literarisches oder blogg-isches Tagebuch, ich lasse die Leser:innen an meinen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Das möchte ich noch weiter ausloten, noch tagebuchartiger, also persönlicher werden. Ja, Aphra Behn ist eine Entdeckung! Ich hoffe, sie wird bald auf deutschen Bühnen gespielt. Ich arbeite daran 😉 Danke auch für die Motivation, eine Liste meiner Übersetzungen zu erstellen, die kommt dann auf meine Über-Mich-Seite, die ich in Kürze erstelle (mit Judith Peters Hilfe, Gottseidank gibt es eine Blog-Queen!)

  3. Liebe Christine, fast bei jedem Bild habe ich den Gefällt mir Button gesucht.
    Deine Themen mag ich sehr gerne und du warst mal wieder eine Inspiration. Ich muss mir sehr auf die Hände klopfen, nicht sofort mindestens zwei neue Bücher zu bestellen.
    Genau wie damals im Kurs bei Monika. Ich habe einige Bücher hier liegen, die ich wegen unseres Austausches gekauft habe.
    Schön, dass du auch unter die Bloggerinnen gegangen bist, so können wir immer wieder voneinander lesen

    1. Ach wie schön, liebe Hilkea, ich freue mich über Deinen Kommentar und ich wusste gar nicht, dass Du einige meiner Buchempfehlungen erworben hast. Welche Bücher waren das denn? Das würde mich interessieren und natürlich, ob dieser Bücher hilfreich oder unterhaltsam oder berührend waren. Wir haben nicht nur die Schreib- und Blogging-Verbindung, sondern auch die Theaterconnection. Erinnerst du dich, dass meine Romanheldin Kostümbildnerin ist und am Anfang des Buches gerade mit Glucks „Orpheus und Eurydike“ Premiere hat? Vielleicht muss ich dich noch irgendwann zu deiner Bühnenerfahrung befragen, denn ich schreibe auch über die Proben… wie schön, dass ich eine Opernsängerin+++ kenne, das war mir gar nicht mehr bewusst.

  4. Danke für den Einblick durch Deinen Tag. Ich hatte Deine Seite tatsächlich noch nicht besucht 🙁 Spannende Buchideen, danke dafür.

    Liebe Grüße nach Tübingen
    Marita

    1. Danke Marita für Dein Feedback! Ich werde regelmäßig Lesetipps geben zu allen möglichen Themen. Das ist ja nur der Anfang. Was interessiert Dich besonders, wenn ich fragen darf?

  5. Liebe Christine, herzlichen Dank für diesen zauberhaften Einblick in Deinen Tag. So viele Bücher und so viele Leseideen. Leider weiß ich nicht, wie man nach Übersetzern suchen kann…
    Drum wünsche ich mir einen Blogartikel von Dir, ein Listicle, in dem Du alle Bücher auflistest, die du jemals übersetzt hast. Wie lang Deine Liste wohl wird …?
    Liebe Grüße, Birgit
    … Die beste Freundin ist schon auf dem Weg zu mir

    1. Liebe Freundin, ick freu mir so, dass Du meinen ersten 12 von 12 gelesen hast und meine Übersetzung bestellt hast! Bin gespannt, was Du sagst zu dem Buch. Und Deinen Vorschlag mit dem Listicle ist super! Danke, ich dachte, ich baue das auf meine Über-Mich-Seite, die gerade entsteht. Was ist eigentlich ein „Listicle“? Irgendwie verstehe ich den Begriff, aber nicht wirklich 😉

  6. Liebe Christine,
    ein einziger Tag und so viele Bücher! Es war sehr spannend, dich zu begleiten, bin gespannt auf nächsten Monat. Und toll gefallen hat mir auch, dass du dir deine kleinen Fluchten, also schöne Alltagsmomente, eingebaut hast, so dass dein Tag trotz vieler unterschiedlicher Tätigkeiten und Termine ausgeglichen gewirkt hat.

    Liebe Grüße
    Carolin

    1. Liebe Carolin, danke für Deinen schönen Kommentar. Ich gebe zu, ich habe wegen dem 12 von 12 auch darauf geachtet, dass ich nicht nur arbeite, sondern auch Ruhepause einbaue, die kleinen Fluchten, die immer möglich sind, und wenn es nur ein kurzer Tagtraum auf dem Balkon ist. Was ist deine kleine Flucht im Alltag?

    1. Liebe Sandra, ich freue mich, dass es spannend für Dich ist, etwas über meine Übersetzungsarbeit zu erfahren. Liest du gerne Romane oder schreibst/übersetzt du auch?

      1. Liebe Christine… da hab ich jetzt aber lange gebraucht um zu antworten ich bin eine absolute Leseratte! und ich muss zugeben, dass ich mittlerweile auch vieles via Hörbuch „lese“. Ich werde irgendwann ein Buch schreiben, das weiss ich doch wann und zu welchem Thema ist noch ungewiss… liebste Grüsse, Sandra

        1. Danke Sandra! Wenn Du jemals Input und Inspiration zu Deinem Buchprojekt brauchst. Here I am! Wir können gern mal ein Gespräch vereinbaren und brainstormen. Ich bin gut darin, die Geschichte zu finden, die in dir schlummert 🙂 Wir können dann HD – Buchschreiben-Austausch machen. Ich wollte dich ja noch zu Projektoren befragen, aber das lieber mal per Email. Alles Liebe Dir!

  7. Liebe Christine!
    Danke für die Rundreise durch deinen Tag und Einblicke ins schöne Tübingen.
    Herzliche Grüße
    Marianne

  8. Liebe Christine,

    toller Artikel über deinen 12. Juni! Ich habe auch in Tübingen studiert und fand es ganz wunderbar, wieder mal Einblicke auf diese hübsche Stadt zu bekommen. Besonders der Blick vom Dachfenster: Traumhaft! 🙂

    Ganz liebe Grüße

    Michaela

    1. Liebe Michaela, Du hast auch in Tübingen studiert? Ich habe zwischen 1989 und 1995 (mit 1 Jahr Auslandsstudium an Stanford University) Allgemeine Rhetorik und Empirische Kulturwissenschaft studiert. Sind wir uns vielleicht begegnet? Damals habe ich in der Südstadt gewohnt. Schön, dass ich gute Erinnerung wachrufen durfte!

    1. Danke, Silke, ich habe versucht das Besondere im Alltäglichen bewusst wahrzunehmen, das war eine gute Übung, denn ich neige dazu mich vom Stress einnehmen zu lassen.

  9. Liebe Christine.
    Danke für diesen wunderbaren Einblick in deinen Tag, es hat Spass gemacht, dir über die Schulter zu schauen!
    Herzliche Grüsse,
    Edith

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